Der als Bergfried bezeichnete Turm ist stets das markanteste und höchste Bauwerk im Verteidigungssystem einer mittelalterlichen Burg.
Hier war er kein Wohn-, sondern ein reiner Flucht- und Beobachtungsturm. Die zentrale Lage ist bei der Verteidigung der Oberburg von großer Bedeutung gewesen. Der Zugang war in großer Höhe über dem Erdboden angelegt, um den in die Kernburg eingedrungenen Feinden den Zugang in den Turm zu verwehren oder zumindest zu erschweren.
Der Bergfried der Burg Lichtenberg, der vollkommen frei hinter der Ringmauer der Kern- bzw. Oberburg steht, ist in seiner heute sichtbaren Form ein Bauwerk des 19. Jahrhunderts. Nachdem der mittelalterliche Turm 1861 wegen Baufälligkeit niedergelegt werden musste, begann man im Jahre 1893 - ein Jahr nach der Gründung des Verschönerungsvereins Burg Lichtenberg - mit der Wiedererrichtung. Die historische Bausubstanz, soweit sie noch vorhanden war, wurde ummantelt. Eine Federzeichnung aus dem 18. Jahrhundert beweist, dass der Bergfried unzweifelhaft sechseckig war.
Wiederaufbau des Bergfrieds um 1893
Im Inneren des Turmes ist die mittelalterliche Mauer bis in eine Tiefe von ca. 4,50m erhalten. Bei der Sanierung des Turmes im Jahre 1995 wurden auf dem mittelalterlichen Mauerwerk des Kellergeschosses als Oberflächenstruktur sogenannte Ritzfugen erkannt, die den Turm in die Zeit der Romanik datieren. Vier in die Mauer eingelassene eiserne Fackelhalter runden diese Erkenntnis ab.
Trauzimmer im Bergfried. Trauungen sind im Jahr 2017 möglich.
Im Turm hat der Förderverein - nach der Freigabe durch die Stadt Salzgitter auch wieder zu besichtigen - eine sehenswerte Ausstellung von Fundstücken der Ausgrabungen der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Salzgitter. Darüber hinaus können Sie den Turm für eine Trauung nutzen. Einen Termin verabreden Sie dazu bitte direkt mit dem Standesamt Salzgitter.
Von der oberen Plattform des Turmes, ca. 20 m über Grund hat man einen guten Blick über das nördliche Salzgitter bis nach Braunschweig, Hannover, nach Südosten bei guter Sicht bis zum Brocken. Diesen Blick können Sie auch über die Webkamera unterhalb der Fahne genießen. Rufen Sie dazu bitte die Seite Webkamera auf.
Der Zugang zum Turm ist derzeit nur auf Anfrage beim Förderverein möglich. Der Schlüssel zum Turm ist zurzeit wg. des geschlossenen Restaurants leider nicht verfügbar. Beachten Sie aber bitte unsere Startseite
Blick von der Aussichtsplattform in Richtung Osten zum Heerter See und Oder. Bitte beachten Sie auch das Bild der Webkamera, das Sie unter dem Menüpunkt "Webkamera" auf der Hauptseite abrufen können. Die Kamera blickt nach Norden über Lichtenberg hinweg
Nächste Station Brunnen